Vom Komfort und der einfachen Bedienung eines Fendt Traktors konnten sich Denner, Struth und Tragl selbst überzeugen. Nach der Werksführung ging es auf den Fendt Rundkurs. Vom Fendt 300 Vario bis zum großen 900 Vario wurden alle Schlepper getestet. Die Probefahrt machte den Top-Managern sichtlich Spaß. „Für eine langjährige Zusammenarbeit ist es wichtig, dass man immer den Kunden im Sinn hat“, beschreibt Dr. Karl Tragl zum Schluss die Kooperation mit Fendt. „Zudem muss man sich vertrauen können. Und Vertrauen baut sich auf, indem man auch Probleme zusammen löst. Es braucht diese gemeinsame Erfahrung, dann traut man sich auch zusammen in neue Gebiete vorzustoßen. Und so entstehen letztendlich dann bessere Lösungen und Innovationen.“

„Fendt ist ein wichtiger Kunde für Bosch und wir sind ein wichtiger Lieferant von Komponenten und Systemen für Fendt“, beschreibt Dr. Volkmar Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH, den Anlass des Besuches. „Ein wichtiger Punkt, den wir beispielsweise heute besprochen haben ist die Vernetzung, die auch im Landwirtschaftsbereich Einzug gehalten hat. Strategisches Ziel von Bosch sind Lösungen für das vernetzte Leben. Dazu bieten wir neben Komponenten wie z.B. Sensorik, Antriebs- und Steuerungstechnik auch ganzheitliche Vernetzungslösungen an.“ Unter dem Namen Fuse entwickelten AGCO und Fendt 2012 eine umfassende Elektronik-Strategie, die Landwirten und Lohnunternehmern zukünftig eine nahtlose Integration und Vernetzung ihres gesamten Maschinenparks ermöglicht. „Heute sind Fahrzeuge wie Pkws, Lkws und auch Traktoren meist in sich geschlossene Systeme“, so Dr. Volkmar Denner. „In Zukunft werden diese standardmäßig kommunizieren, sowohl über GPS für die Lokalisierung, als auch miteinander und mit der Infrastruktur. Das ermöglicht neue Lösungen, die beispielsweise auch die Produktivität in der Landwirtschaft weiter steigern werden.“

Die ersten Fendt Schlepper mit Hydraulik von Bosch Rexroth wurden vor ca. 60 Jahren gebaut. Seit rund 70 Jahren liefert das Unternehmen Bosch Teile an Fendt. Begonnen hat es damals mit der Anlieferung von Scheinwerfern. Einen dieser Oldtimer besitzt der Vorsitzende der Geschäftsführung von AGCO/Fendt, Peter-Josef Paffen. Sein Dieselross aus dem Jahr 1954 enthält eine Hydraulikpumpe und das Steuergerät sowie die elektrische Ausrüstung (Anlasser, Lichtmaschine, Batterie, Glühkerze) und der Kraftstofffilter von Bosch. Im Rahmen der Fendt Werkseröffnung 2012 wurde die Bosch Rexroth AG als Zulieferer in der Kategorie „Innovation“ mit dem EAME Supplier Award von AGCO ausgezeichnet.

„Ich bin seit 2000 bei Bosch Rexroth und kenne seit dieser Zeit Fendt als einen unserer wichtigen Kunden.“, erzählt Dr. Karl Tragl, Vorstandsvorsitzender der Bosch Rexroth AG. „Was mich heute beeindruckt hat, ist die Art und Weise, wie Fendt in der Produktion Varianzen, also Teilevielfalt managt. Durch sehr rationelle, schlanke Prozesse werden Teile punktgenau angeliefert und montiert.“ Ebenfalls beim Besuch dabei war Dr. Werner Struth, der in der Bosch-Geschäftsführung für den Bereich Industrietechnik verantwortlich ist. Auch er sieht in der Vernetzung von Maschinen eine der entscheidenden Aufgaben für die Entwicklung der Agrarwirtschaft. „Die Elektronifizierung und Vernetzung von Maschinen ist eines der wichtigen Zukunftsthemen. Immer mehr Funktionen werden elektronisch geregelt und gesteuert. Das erhöht sowohl den Komfort in der Kabine als auch die Produktivität“, so Dr. Struth. Tragl bestätigt, dass es bereits interessante Lösungen gäbe. „Ich bin davon überzeugt, dass wir in den nächsten fünf bis zehn Jahren einen weiteren Innovationssprung erleben werden. Alle Fahrzeuge und der landwirtschaftliche Betrieb werden miteinander vernetzt. Vom Sähen über Ernten bis zum Verkauf der Ware werden Informationen elektronisch verarbeitet und zu einer höheren Produktivität führen“, so Tragl weiter.