2017-01-17News

Landwirtschaft ist die Zukunft

Vor dem Hintergrund der rasant steigenden Weltbevölkerung referierte Martin Richenhagen, Chairman, President und CEO von AGCO, vergangene Woche vor rund 400 geladenen Gästen in der Kreissparkasse im oberschwäbischen Biberach über die Herausforderungen und Chancen dieser Entwicklung.

Landwirtschaft ist die Zukunft

Vor dem Hintergrund der rasant steigenden Weltbevölkerung referierte Martin Richenhagen, Chairman, President und CEO von AGCO, vergangene Woche vor rund 400 geladenen Gästen in der Kreissparkasse im oberschwäbischen Biberach über die Herausforderungen und Chancen dieser Entwicklung.

Foto: KSK Biberach

„Die Weltbevölkerung wird von aktuell rund sieben Milliarden Menschen auf geschätzte neun Milliarden Menschen im Jahr 2050 ansteigen. Keine Planung, kein Budget wird so genau eingehalten wie das Bevölkerungswachstum. Und bereits jetzt leidet eine Milliarde Menschen auf der Welt an Hunger“, nannte Martin Richenhagen zu Beginn seiner Ausführungen die wichtigsten Fakten zum Thema. Er zeigte sich jedoch überzeugt, dass diese Probleme zu lösen sind: „Eine wachsende Weltbevölkerung sowie veränderte Essgewohnheiten erfordern eine deutliche Steigerung der Lebensmittelproduktion. Diese notwendige Produktivitätssteigerung kann nur durch die Nutzung modernster Technik und Technologien gelingen.“ Es stimme ihn optimistisch, dass es keine andere Branche gibt, die ihre Produktivität so enorm gesteigert hat wie die Landwirtschaft.

So wird im Jahr 2020 ein Landwirt bereits 200 Menschen ernähren und weitere 40 Jahre später schon 250 Menschen. Ein entscheidender Grund dafür, warum AGCO – entsprechend seiner Vision: High-Tech- Lösungen für professionelle Landwirte, die die Welt ernähren – jährlich rund 300 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung investiert.

Dass man die mit der steigenden Weltbevölkerung einhergehende Flüchtlingsproblematik nur mit Politikern lösen kann, die nicht nur reden, sondern vor allem handeln, machte Martin Richenhagen in diesem Zusammenhang ebenso deutlich: „Es muss gelingen, die Problematik in Afrika vor Ort zu lösen, nur dann wird es politisch Ruhe und Frieden geben. Wir müssen es schaffen, dass die Menschen dort keinen Hunger mehr leiden, eine vernünftige Bleibe haben sowie Bildung und einen Job erhalten. Auch wir bei AGCO haben uns deshalb überlegt, was man vor Ort tun kann.“

Foto: KSK Biberach

So betreibt AGCO seit einigen Jahren in Algerien ein Werk, in dem angepasst an die afrikanischen Bedürfnisse, Landtechnik produziert wird. Seit 2015 gibt es zudem in Sambia einen landwirtschaftlichen Musterbetrieb, die sogenannte AGCO Future Farm. Dort vermittelt AGCO den Menschen vor Ort umfassendes landwirtschaftliches Know How mit dem Ziel, die Ernährungssituation in Afrika zu verbessern.

Bezugnehmend auf die Chancen einer steigenden Weltbevölkerung stellte Richenhagen interessante Wachstumsmärkte wie China und Brasilien sowie die dortigen Aktivitäten des Landtechnikkonzerns vor und sagte: „Ich bin der festen Überzeugung, dass Landwirtschaft weltweit die Zukunft ist.“

In der sich anschließenden, sehr lebhaften Diskussion, geleitet vom Vorsitzenden des Vereins landwirtschaftlicher Fachbildung im Kreis Biberach Gerd Neidlinger, bot Martin Richenhagen den Gästen die Chance, Fragen nicht nur zum Thema Weltbevölkerung zu stellen.

Foto: KSK Biberach

Besorgt zeigte sich beispielsweise einer der anwesenden Landwirte über die alljährlichen Demonstrationen während der Internationalen Grünen Woche in Berlin, bei denen vor allem die konventionelle Landwirtschaft an den Pranger gestellt wird. „Wir müssen diese Menschen ernst nehmen und ihnen besser erklären was wir tun. Wir müssen für mehr Sachlichkeit in diesen Diskussionen sorgen und wieder einen normalen Zugang zur modernen Landwirtschaft herstellen“, stellte Richenhagen seine Sicht der Dinge dar.Weitere Themen wie der Weltagrarbericht, die Reduzierung von Bodendruck und auch die aktuelle politische Situation in Deutschland machten die Diskussion bis zum Ende spannend.

Stattgefunden hat diese Art der Vortragsveranstaltung, die sich vor allem an interessierte Landwirte richtete, dieses Jahr zum ersten Mal in der Kreissparkasse Biberach. Veranstalter waren neben der Kreissparkasse der Verein landwirtschaftlicher Fachbildung im Kreis Biberach und die ansässige BayWa.

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