Das AGCO Unternehmen (NYSE:AGCO) hat seine Ergebnisse für das zweite Quartal bekanntgegeben, das am 30. Juni 2020 endete. Der Landwirtschaftskonzern ist weltweit aktiv in den Bereichen Entwicklung, Produktion und dem Vertrieb von Traktoren und Landmaschinen sowie Lösungen für die Agrarwirtschaft.
Das AGCO Unternehmen (NYSE:AGCO) hat seine Ergebnisse für das zweite Quartal bekanntgegeben, das am 30. Juni 2020 endete. Der Landwirtschaftskonzern ist weltweit aktiv in den Bereichen Entwicklung, Produktion und dem Vertrieb von Traktoren und Landmaschinen sowie Lösungen für die Agrarwirtschaft.
Der Nettoumsatz im zweiten Quartal beläuft sich auf ca. 2,0 Mrd. USD, was einen Rückgang von ca. 17,2 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal in 2019 bedeutet. Der ausgewiesene Reingewinn für das zweite Quartal 2020 betrug 0,93 USD je Aktie. Das bereinigte Konzernergebnis ohne eine nicht zahlungswirksame Wertminderung und Restrukturierungsaufwendungen 1,11 USD je Aktie. Im zweiten Quartal 2019 beliefen sich sowohl der ausgewiesene Reingewinn als auch das bereinigte Konzernergebnis auf 1,82 USD je Aktie. Abzüglich der ungünstigen Währungseffekte von ca. 3,9 Prozent sank der Nettoumsatz im zweiten Quartal 2020 im Vergleich zum zweiten Quartal 2019 um ca. 13,2 Prozent.
Der Nettoumsatz in den ersten sechs Monaten des Jahres 2020 beläuft sich auf ca. 3,9 Mrd. USD, was einen Rückgang von ca. 10,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet. Abzüglich der ungünstigen Währungseffekte von ca. 3,8 Prozent sank der Nettoumsatz in den ersten sechs Monaten 2020 um ca. 7,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In den ersten sechs Monaten 2020 betrug der ausgewiesene Reingewinn 1,78 USD je Aktie, das bereinigte Konzernergebnis ohne eine nicht zahlungswirksame Wertminderung und Restrukturierungsaufwendungen 1,97 USD je Aktie. Im ersten Quartal 2019 standen dem ein ausgewiesener Reingewinn von 2,66 USD je Aktie und ein bereinigtes Konzernergebnis ohne Restrukturierungsaufwendungen von 2,68 USD je Aktie gegenüber.
Die Produktion in Europa und Südamerika war im zweiten Quartal von COVID-19-bedingten Störungen in der Lieferkette betroffen. Alle Werke konnten aber innerhalb des zweiten Quartals den normalen Betrieb wieder aufnehmen.
Stabile Finanzierungsposition mit Nettoverschuldung unter dem Niveau von Juni 2019.
Es wird wieder ein Ausblick für das Gesamtjahr sowohl für Nettoumsatz und Reingewinn je Aktie gegeben.
(1) Verglichen mit dem zweiten Quartal 2019
(2) Ohne die Auswirkungen von Wechselkursänderungen. Siehe Überleitungsrechnung im Anhang.
„AGCOs Priorität während der COVID-19-Krise ist es weiterhin, die Sicherheit unserer Mitarbeiter zu gewährleisten und gleichzeitig für unsere Händler und die Landwirte, die die weltweite Nahrungsversorgung aufrechterhalten, da zu sein“, sagte Martin Richenhagen, Chairman, President und Chief Executive Officer AGCO. „Bislang sind wir damit erfolgreich. Ich möchte unseren Mitarbeitern auf der ganzen Welt danken, dass sie innovative Lösungen finden, um den Betrieb am Laufen zu halten und unsere Kunden zu unterstützen. Unsere Ergebnisse im zweiten Quartal zeigen, dass wir die COVID-19-bedingten Produktionsausfälle in Europa und Südamerika erfolgreich überwunden haben und ein Quartal mit solidem Profit verzeichnen konnten. Die Margenverbesserungen in den Regionen Nordamerika, Südamerika und Asien/Pazifik/Afrika sind dabei besonders hervorzuheben. Zurzeit sind alle unsere Werke geöffnet und erfreuen sich einer guten Auftragslage. In der zweiten Jahreshälfte 2020 stehen wir aber weiterhin Herausforderungen in der Produktion, der Lieferkette und dem After Sales-Geschäft gegenüber. Darüber hinaus wurde die Endkundennachfrage von der Pandemie beeinträchtigt, bleibt insgesamt aber stabil, da Landwirte ihre alten Maschinen ersetzen möchten. Trotz dieses herausfordernden Umfelds konzentrieren wir uns darauf, 2020 starke Profitabilität und einen gesunden Cashflow zu erreichen. Wir sind auch weiterhin gut positioniert, um unsere Investitionen in Premium-Technologie, Smart Farming Lösungen und bessere digitale Fähigkeiten für unsere Kunden fortzuführen und dadurch unsere weltweite Marktposition zu festigen.“
Aktuelle Marktentwicklung
Umsatz je Bereich
Traktoren
Mähdrescher
Für die sechs Monate bis zum 30. Juni 2020
Veränderungen gegen über Vorjahreszeitraum
Veränderungen gegenüber Vorjahreszeitraum
Nordamerika1
2%
-9%
Südamerika
-1%
6%
Westeuropa2
-14%
-18%
1 Ohne Kompakttraktoren.
2 Basierend auf Unternehmensschätzungen.
„Der weltweite Anbau von Nutzpflanzen nähert sich dieses Jahr erneut einem Rekordniveau an. Die meisten Landwirtschaftsbetriebe arbeiten im normalen Betrieb und sind von COVID-19 nur geringfügig betroffen“, so Richenhagen weiter. „Der Konsum von Nutzpflanzen für Nahrung, Kraftstoff und Viehfutter wird durch die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie allerdings beeinträchtigt. Dementsprechend gehen wir davon aus, dass die Getreidebestände weiterhin auf einem hohen Niveau bleiben werden. Auch die Preise für Agrarrohstoffe ließen im ersten Halbjahr 2020 nach. Entsprechend ist zu erwarten, dass die weltweite Nachfrage nach Landmaschinen 2020 aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen für Agrarbetriebe und der aus der Pandemie resultierenden Unsicherheit geringer ausfallen wird. Der Traktorabsatz in Nordamerika hat in den ersten sechs Monaten 2020 verglichen zum Vorjahreszeitraum zugenommen. Das Absatzwachstum bei Kleintraktoren wurde dabei größtenteils von deutlich schwächerer Nachfrage nach Großtraktoren und Mähdreschern ausgeglichen. Großbetriebe müssen zwar weiterhin ihre relativ alten Fuhrparks ersetzen, die niedrigen Erzeugerpreise und die vorsichtige Stimmung unter den Landwirten wirken sich aber auch auf die Nachfrage aus. Das COVID-19-Förderpaket für die Land- und Viehwirtschaft in den USA konnte die Auswirkungen der niedrigeren Erzeugerpreise etwas ausgleichen. Der Absatz in Westeuropa ist in den ersten sechs Monaten 2020 hauptsächlich aufgrund von Produktionsengpässen zurückgegangen. Die schwächste Nachfrage wurde in Spanien, Großbritannien und Frankreich verzeichnet. Relativ trockenes Wetter in großen Teilen Westeuropas wirkt sich negativ auf die Weizenproduktion aus. Allerdings werden die stärkere Exportnachfrage für Getreide sowie die stabilen Weizenpreise den Agrarsektor in Westeuropa stärken. Die Entwicklung in Milch- und Viehbranche hat sich nach einem schwachen Jahresanfang stabilisiert. Die Einzelhandelsumsätze in Südamerika sind in den ersten sechs Monaten des Jahres 2020 aufgrund der mit Ausnahme Brasiliens rückgängigen Märkte zurückgegangen. Die starke erste Ernte in Brasilien und Argentinien sowie die günstigen Wechselkurse unterstützen zwar recht positive Rahmenbedingungen, doch die Landwirte halten sich aufgrund des aktuellen politischen und wirtschaftlichen Umfelds sowie COVID-19-Sorgen bei Maschinenkäufen zurück.“
Regionale Ergebnisse
Regionaler Nettoumsatz von AGCO (in Millionen)
Für die drei Monate bis zum 30. Juni
2020
2019
Veränderung gegenüber 2019
Veränderung gegenüber 2019 aufgrund von Wechselkurseffekten, in %1
Veränderung ohne Wechselkurseffekte, in %
Nordamerika
555,8 USD
618,9 USD
-10,2%
-1,1%
-9,1%
Südamerika
178,5 USD
185,8 USD
-3,9%
-25,1%
21,2%
Europa/Mittlerer Osten
1.125,0 USD
1.457,2 USD
-22,8%
-2,4%
-20,4%
Asien/Pazifik/Afrika
147,5 USD
160,7 USD
-8,2%
-4,1%
-4,1%
Gesamt
2.006,8 USD
2.422,6 USD
-17,2%
-3,9%
-13,2%
Für die sechs Monate bis zum 30. Juni
2020
2019
Veränderung gegenüber 2019 in %
Veränderung gegenüber 2019 aufgrund von Wechselkurseffekten in %1
Veränderung ohne Wechselkurseffekte, in %
Nordamerika
1.107,7 USD
1.115,1 USD
-0,7%
-0,8%
0,2%
Südamerika
332,4 USD
341,9 USD
-2,8%
-20,6%
17,8%
Europa/Mittlerer Osten
2.238,3 USD
2.667,8 USD
-16,1%
-2,8%
-13,3%
Asien/Pazifik/Afrika
256,7 USD
293,6 USD
-12,6%
-4,3%
-8,3%
Gesamt
3.935,1 USD
4.418,4 USD
-10,9%
-3,8%
1 Siehe Anhang für weitere Angaben.
Südamerika
Der Nettoumsatz bereinigt um ungünstige Wechselkurseffekte ist in Südamerika in den ersten sechs Monaten 2020 verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 17,8 Prozent gestiegen. Verbesserter Absatz in Brasilien und Argentinien wurde dabei größtenteils von niedrigerem Absatz in den anderen südamerikanischen Märkten ausgeglichen. Der operative Verlust in den ersten sechs Monaten 2020 verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ca. 12,3 Mio. USD. Das verbesserte Ergebnis in Südamerika geht auf höheren Umsatz, einen vorteilhafteren Absatzmix sowie Kostenreduzierungsmaßnahmen zurück, die teilweise von ungünstigen Wechselkursauswirkungen ausgeglichen wurden.
Europa/Mittlerer Osten
AGCOs Nettoumsatz bereinigt um ungünstige Wechselkurseffekte ist in der Region Europa/Mittlerer Osten in den ersten sechs Monaten 2020 verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 13,3 Prozent gesunken. Der Absatzrückgang ging hauptsächlich auf Produktionsausfälle aufgrund der Auswirkungen der COVID-19-Krise zurück. Die wichtigsten Werke AGCOs mussten Ende März und über weite Strecken im April allesamt die Produktion aufgrund von ausbleibenden Zulieferungen unterbrechen. Im Verlauf des Quartals erholten die Produktionsvolumina sich wieder. Das Betriebsergebnis hat sich in den ersten sechs Monaten 2020 verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um ca. 143,2 Mio. USD verschlechtert. Grund waren Rückgänge bei Nettoumsatz und Produktionsvolumina, die teilweise von Kostenreduzierungen ausgeglichen wurden.
Asien/Pazifik/Afrika
Der Nettoumsatz bereinigt um negative Wechselkurseffekte ist in der Asien/Pazifik/Afrika-Region in den ersten sechs Monaten 2020 verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 8,3 Prozent gesunken. Der stärkste Absatzrückgang wurde in Afrika und Asien verzeichnet, Wachstum in Australien und China glich dies teilweise wieder aus. Das Betriebsergebnis hat sich in den ersten sechs Monaten 2020 verglichen mit dem Vorjahreszeitraum aufgrund eines besseren Absatzmix und reduzierter Kosten um ca. 2,3 Mio. USD verbessert.
Finanzierungslage
Mit Stand 30. Juni 2020 hatte AGCO potentiell verfügbare Liquidität von ca. 1,3 Mrd. USD. Diese setzt sich aus Barmitteln in Höhe von ca. 399,7 Mio. USD und vorhandenen Kreditlinien in Höhe von ca. 869,3 Mio. USD zusammen; die Kreditlinie von 530,9 Mio. USD, die im zweiten Quartal hinzugefügt wurde, ist bereits enthalten. Die Finanzierungsposition des Unternehmens hat sich im zweiten Quartal stabilisiert; die Nettoverschuldung liegt um ca. 125,1 Mio. USD niedriger als im Juni 2019.
Sonstiges
Im zweiten Quartal hat das Unternehmen eine zahlungsunwirksame Wertminderung des Goodwills für den 50-prozentigen Anteils am nordamerikanischen Joint Venture für Bodenbearbeitung und Aussaat vorgenommen. Es wurde eine Gesamtwertminderung von ca. 20 Mio. USD vorgenommen sowie eine ausgleichende Buchung von 10 Mio. USD für nicht beherrschende Anteile.
Prognose
Der Nettoumsatz 2020 wird zwischen 8,3 und 8,4 Mrd. USD erwartet, was auf die niedrigere Endkundennachfrage und ungünstige Wechselkurseffekte zurückgeht. Die bereinigte operative Marge wird unter dem Niveau von 2019 erwartet. Die Auswirkungen von Rückgängen bei Absatz und Produktionsvolumina wird dabei teilweise von vorteilhafterer Preisgestaltung und Kostenreduzierungen ausgeglichen. Basierend auf diesen Annahmen liegt das Ziel für das um Restrukturierungsaufwendungen und die Goodwill-Wertberichtigung bereinigte Konzernergebnis zwischen 3,50 und 3,75 USD je Aktie. Diese Prognose berücksichtigt keine weiteren Absatz- oder Produktionsstörungen aufgrund der COVID-19-Pandemie.